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Mit dem Rucksack auf Reise um die Welt

Bacalar: Nichtstun an der Lagune

Unser vorläufig letzter Halt in Mexiko führt uns nach Bacalar. Die Lagune lädt zum Baden und Bootfahren ein. Wir verbringen zwei entspannte Tage und werden ein wenig nervös, ob die ID den Weg zu uns findet.

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  • Alex & Fabienne
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Eine der vielen Vogelinseln in der Lagune.

Nach Tulum war Bacalar unser nächster Stopp. Leider gaben während der Busfahrt Alex‘ Kopfhörer fast den Geist auf - oder besser die Akkulaufzeit ist im Eimer. So musste er Fabienne beim Hörbuchhören zuschauen.

Beim Einchecken in unser Unterkunft merkten wir, dass Fabienne ihre ID in Tulum als Depot für die Velomiete abgegeben und nicht wieder abgeholt hatte. Während Fabienne mit ihrem mehr als beschränkten Spanisch versuchte alle Informationen zur Unterkunft zu verstehen, kontaktierte Alex das Hostel in Tulum, um die Wiedervereinigung mit der ID in die Wege zu leiten.

Pothos am Baum
Pothos am Baum

Das Yaxche Hostel (fragt uns nicht, wie man das ausspricht) hat einen riesigen Garten mit gewaltigen Bäumen, an denen sich die grössten Pothos die ihr euch vorstellen könnt, hochranken (ca. 80 x 120cm gross). In einem Nebengebäude lag unser kleines Doppelzimmer mit Bad. Kurz nach dem Auspacken assen wir köstliche Tlayudas (grosse, knusprige Tortillas belegt mit Bohnen, Gemüse und Käse) und Enmolada, ein Gericht mit Mole, einer dunklen Sauce u.A. mit Schokolade und Chili und darunter drei Tortillas mit verschiedenen Füllungen.

Enmoladas
Enmoladas

Unser Hostel hat ein Schwestercampingplatz direkt an der Lagune und wir konnten mit einem Bus der Unterkunft dorthin fahren und den ganzen Tag entspannen. Das Wetter meinte es gut mit uns und die Sonne versteckte sich immer wieder hinter Wolken. Wir schwammen in der Lagune, schaukelten Instagram-mässig, übten Saltos und lasen wieder einmal.

InstaSwing
InstaSwing

Zum Abendessen gingen wir in ein kleines Lokal, das Mega Quesadillas servierte. Wir waren die einzigen Touristen und unser Budget freute sich über das günstige, aber gute Abendessen. Danach buchten wir noch eine Bootsfahrt für den nächsten Tag. In der Zwischenzeit meldete sich das Hostel aus Tulum und wollte wissen, wie lange wir noch hier seien. Viel weiter waren wir also noch nicht mit der Rettung der ID.

Bootstour auf dem See und mehr Recherchen

Weil die Nachmittagstour ausgebucht war, wurden wir schon um 9:00 Uhr abgeholt. Am Hafen angekommen mussten wir ziemlich lange auf das Boot warten. Dafür erfuhren wir, dass direkt unter dem kleinen Hafen eine grosse Cenote liegt. Man sieht vom äussersten Steg aus, wie der Grund plötzlich steil abfällt. Das Boot kam schliesslich und wir fuhren mit einem Pärchen aus Irland und einer Familie aus Mexiko City los. Endlich gabs ein wenig Fahrtwind, denn wir waren beide bereits sehr durchgeschwitzt von der schon sehr starken Sonne. Der Kapitän steuerte das Boot zu verschiedenen Plätzen. Die Cenote Negro beeindruckte uns mit ihrer Tiefe: 90-120m! Kein Wunder, wirkt das Wasser schwarz. Ganz im Kontrast zum sonst intensiv türkisen Wasser. Der nächste Halt war am Piratenkanal, wo Piraten einst mit kleine Booten vom Meer her in die Lagune kamen. Wir glitten an der Vogelinsel vorbei, wo viele Vögel zum Brüten herkommen. Zweimal hielten wir an und wir konnten im brusttiefen (Fabienne) resp. hüfttiefen (Alex) Wasser baden. Die Lagune ist sehr klar und die Wasserfarbe variiert zwischen hellblau und türkis.

Cenote Negro
Cenote Negro

Die Sonne hat uns offensichtlich so erschöpft, dass wir nach unserer Rückkehr ein Nickerchen machten. Danach recherchierten wir unseren nächsten Halt: Belize. Wir hatten inzwischen die Info bekommen, dass ein Freund eines Hostelmitarbeiters nach Bacalar reisen würde und die im Stich gelassene ID in einem anderen Hostel abgeben würde. Also konnten wir erleichtert den Bus und die erste Unterkunft in Belize City buchen.

Piratenkanal
Piratenkanal

Recherche zum Grenzübertritt

Da also unser erster Grenzübertritt anstand, haben wir dazu ein wenig mehr recherchiert. Nach dem Dilemma, nur ein 30 Tage Touristenvisum des Grenzbeamten in Mexiko City bekommen zu haben, mussten wir ausreisen, damit wir danach dann nochmals zurück nach Mexiko kommen können und wieder flexibler sind. Mexiko kennt eine Art Touristen Steuer, welche bei einem Flug oft bereits inbegriffen ist. Da wir aber auf dem Landweg ausreisen, waren wir ein wenig unsicher, plus ist es eine gängige Masche, Touristen bei der Ausreise via Land abzuzocken und die Gebühr nochmals zu verlangen. Für die eigene Tasche, versteht sich. So haben wir dann auch extra noch die Touristenkarte, welche man oline beziehen kann, ausdrucken lassen. Sicher ist sicher. Leider gab es online, auch von der offiziellen Webseite, gemischte Informationen von der alten und neuen Variante. Letztere ist nur noch der Stempel im Pass, ohne irgendein Papier zu haben.

Für Belize ist es da viel einfacher: Einreisen mit kleinem Formular, bei Ausreise 20 USD Touristensteuer bezahlen und das war es schon.

Unseren letzten Abend verbrachten wir mit dem besten vegetarischen Sandwich der Welt und unserer ersten Ceviche im Restaurant.

ID, Frühstück und Grenzübertritt

Am nächsten Morgen wollten wir nicht wieder Toast mit Gomfi essen. Wir waren schon öfters an einem gut bewerteten Café vorbeigelaufen, welches wir ausprobieren wollten. Im Manati assen wir Chilaquiles (Tortillas mit Bohnen, frischem Käse, Kürbis, Chaya und leicht scharfer Tomatensauce) und Avocadotoast mit Pilzen. Das Café wartete mit Live-Musik, einer kleinen Kunstausstellung und einem Laden auf. Fabienne hätte locker 500 CHF für Kleider, Hüte, geschnitzte Holzschalen und schicke handgemachte Seifen ausgeben können, hielt sich aber tapfer zurück.

Wir suchten vergeblich nach einem Internet-Café oder Ähnlichem, welches unsere Touristenkarte ausdrucken würde. Die einzigen die wir finden konnten, waren geschlossen. Dazu hatten wir bereits in unserer Unterkunft und im Restaurant gefragt, beide gaben uns jedoch die selbe geschlossene Adresse an.

Also spazierten wir zum Che Hostel, wo die ID auf uns warten sollte. Sollte. Der Typ hatte die ID noch nicht vorbeigebracht. Der Kontakt von Hostel in Tulum, nannte den vorherigen Abend oder Morgen von heute, als Zeitpunkt. Wir waren etwa um 10:30 Uhr da, halt doch noch zu früh. Dafür konnten wir hier unsere Touristenkarte ausdrucken lassen. Auf knallgrünem Papier, da das weisse ausgegangen sei. Nachdem wir fast eine Stunde im Party Hostel gewartet hatten, wurden wir informiert, dass er sie bis in einer Stunde bringen würde. Das liess uns 1.5h, um zurück in unsere Unterkunft zu laufen, zu packen, auszuchecken, wieder ins Che Hostel zu kommen, die ID abzuholen und irgendwie rechtzeitig am Busbahnhof aufzutauchen. Kein Problem, Fabienne ist überhaupt nicht fast durchgedreht und hat Alex überhaupt nicht angezickt, er solle mal schneller packen und Zähne putzen.

Wie durch ein Wunder (und eine Taxifahrt) ging dann aber alles perfekt auf und wir konnten (mit der ID im Rucksack!) in den schon wartenden Bus einsteigen. Belize wir kommen!

Spoiler: Der Übertritt war dann sehr entspannt, der Busfahrer erklärte uns auf Spanisch, wie wo was abläuft und so ging es dann auch schon über die Grenze. Wir waren dann sogar über eine Stunde früher in Belize City. Dafür hat der Busfahrer auch ordentlich aufs Gaspedal gedrückt mit mutigen Überholmanövern. Ah, und die Touristenkarte haben wir natürlich nicht zeigen müssen.

Alex & Fabienne

Von Alex & Fabienne

Seit September 2024 sind wir auf Reisen. Gestartet in Mexiko zielen wir in Richtung Patagonien und kommen unserem Ziel Land um Land näher. Mit diesem Blog halten wir unsere Freunde und Familie zu Hause auf dem Laufenden.

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