Chichén Itzá: Unser Weltwunder Nr. 1
Schon während der ersten zwei Wochen unserer Reise besuchten wir unser erstes Weltwunder, die Maya Ruine Chichén Itzá.

- Alex & Fabienne
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Nachdem wir mit einem sehr bequemen Bus von ADO (Mexikanisches Busunternehmen) von Mérida nach Valladolid gereist waren, ruhten wir uns im Hostel aus. Kurz drauf assen wir im Restaurant Casa Oaxaca Antojitos ein frühes Abendessen. Für den nächsten Tag hatten wir eine Tour nach Chitchén Itzá gebucht. Zum Glück hatten wir am Vorabend das Frühstück dazugebucht, uns hing der tägliche Toast mit Erdbeer-Gomfi zum Hals raus. Es gab nämlich frische Pancakes! Um 08:00 Uhr wurden wir dann von Gael abgeholt. Der 19-Jährige arbeitet für das Unternehmen seiner Familie und würde für den ganzen Tag umherfahren. Wir schnappten bei einem anderen Hostel noch den Finnen Nicky auf und fuhren dann nach Chichén Itzá.
Diese Maya-Stadt gehört zum UNESCO Weltkulturerbe, zählt zu den sieben Weltwundern der Moderne und war eines der wichtigsten Maya-Zentren auf der Yucatán Halbinsel. Erste Dörfer gab es schon um 400 n. Chr., während die wichtigen Bauwerke zwischen dem 6. und 12. Jahrhundert erbaut wurden. Im 15. Jahrhundert wurde die Stadt verlassen. Wegen der Materialien und Bautechniken blieb aber viel der architektonischen, skulpturellen und bildnerischen Essenz erhalten. Es treten verschiedene Architekturstile nebeneinander auf: Puuc-Stil und Bauformen mit toltekischen Zügen.
Da wir bereits um 9 Uhr ankamen, war es noch nicht brennend heiss und auch die grossen Reisebusse aus Cancún waren noch nicht da, so hatten wir eine gute Sicht auf die 30m hohe Pyramide des Kukultcán (spanisch: el castillo). Diese berühmte Pyramide der Schlangengottheit wurde restauriert und beeindruckt in ihrer Grösse. Auch sie hat vier steile Treppen mit je 91 Stufen und eine grosse Stufe am Schluss für die Tage des Jahres. Wir sahen verschiedene Tourguides, die ihre Gruppen direkt vor den Treppen zum Klatschen animierten. Davorstehend merkten wir schnell wieso: das Klatschen wurde von den Treppenstufen als verzerrtes Echo wie ein Pistolenschuss zurückgeworfen, sogar über hunderte Meter.
Wir verzichteten auf die teuren Tourguides und begnügten uns mit dem gratis Audio-Guide von SmartGuide. Mit Nicky im Schlepptau erkundeten wir das öffentlich zugängliche Gebiet. Viele Bauten liegen noch im Wald verborgen und wurden nicht restauriert. Wir sahen den Kriegertempel mit der Halle der 1000 Säulen, dessen Aussenwände mit Reliefs von Adlern, Jaguaren und Kriegern geschmückt sind.
Weiter hinten gab es auch noch Ruinen, welche noch nicht perfekt restauriert wurden, was einem einen besseren Eindruck gibt, wie die Gebäude wohl aussahen, als man sie vorgefunden hatte.
Auch in Chichén Itzá gibt es einen Ballspielplatz, der denjenigen in Uxmal in seiner Grösse aber um einiges übertrifft. Da der Steinring in Chitchén Itzá sehr hoch angebracht ist, wurden vermutlich auch Stäbe und Rackets verwendet. Alle Schichten spielten das Mesoamerikanische Ballspiel Pelota (Youtube), zum Spass und als Stellvertreter für Kriege. Es wird vermutet, dass der Captain der unterlegenen Mannschaft geköpft und so den Göttern geopfert wurde.
Im Vergleich zu Uxmal gibt es hier sehr viele Souvenirstände und Verkäufer, die mit Vogel- und Jaguarpfeifen auf ihre Ware aufmerksam machen. Wir fanden es befremdlich, dass es so viele Stände innerhalb des Geländes hatte, da dies nur mit entsprechendem Eintrittsticket zugänglich ist. Die Hitze ist nun gleich auf wie in Uxmal und drückt uns den Schweiss aus den Poren. In der Cenote Sagrado („heilige Doline“) wurden Menschenopfer, Schmuck, Keramik, Jade und Gold gefunden.
Abkühlung in den Cenoten
Völlig verschwitzt freuten wir uns auf den Besuch von zwei weiteren Cenoten. Beide waren sehr gut ausgebaut und auch einiges teurer mit 250 Pesos/Person, verglichen mit den 60-100 Pesos bei denen in Homún, südlich von Merida. Wir konnten dafür mit einer Zipline in die erste Cenote hüpfen und mit einem Seil in die zweite Cenote schwingen. Während der Fahrt zur zweiten Cenote begann es zu regnen, die Mexikaner nennen diese Art von Starkregen „Agua Zero“. Davor kommt “Chipi-Chipi” oder auf Schweizerdeutsch: „Es tröpflet“. Wir retteten uns ins Restaurant neben der Cenote, assen zu Mittag 1, hörten dem Donner zu und beobachteten, wie die Wege und der Wald zunehmend überschwemmt wurden. Als der Regen endlich nachliess wateten wir durch mehr als knöcheltiefes Wasser zurück zum Auto. Auf dem Rückweg zeigte uns Gael ein Lied (Spotify), das er selber geschrieben und produziert hatte. Am Schluss tauschten wir noch Nummern mit Nicky aus, da er ebenso in Richtung Süden reist.
Wie es weiter geht, liest du am besten gleich im nächsten Post über die Karibikinsel Cozumel.
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Enchiladas, Burritos und ein Hibiskusgetränk in riesigen Kelchen ↩︎
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