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Mit dem Rucksack auf Reise um die Welt

Cozumel: Karibikinsel vor der Ostküste Yucatáns

Wir harren den Hurricane Helene in unserem Zimmer aus, fahren mit einem Roller um die Insel und schnorcheln im türkisen Meer.

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  • Alex & Fabienne
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Finstere Wolken, welche zwei Minuten später ihr Wasser über uns ergossen.

Nach unserem Stopp in Valladolid und dem Besuch des Weltwunders Chichén Itzá ging es weiter auf die Insel Cozumel. Insgesamt 5 Nächte haben wir dort vor der Ostküste des Bundesstaats Quintana Roo verbracht. Die Insel ist ziemlich touristisch und auf Kreuzfahrten und Touristen aus den USA ausgelegt: In den meisten Restaurants wurden wir direkt auf Englisch angesprochen und bekamen die englische Karte. Strandzugänge sind gar nicht so einfach zu finden, weil es sehr viele Beachclubs gibt, die um die 20 USD Eintritt oder eine hohe Mindestkonsumation verlangen. Die Strassen sind voll mit Taxis und motorisierten Tuk-Tuks, dafür lässt sich kein Uber blicken. Besonders am Hafen gibt es viele Tourenverkäufer, die ziemlich aufdringlich, aber immer noch freundlich sind.

zwei Cocktails
zwei Cocktails

Wegen des Hurricanes Helene (damals noch „nur“ ein Tropensturm) verbrachten wir die ersten zwei Tage hauptsächlich auf unserem Zimmer, schauten fern und stellten unsere Website langundlockig.ch fertig. Wir versorgten uns mit Snacks und trauten uns kurz auf die Strasse, um in ein Restaurant zu gehen. Es wirkte, als würden sie das Lokal nur für uns noch länger offen behalten. Das flackernde Licht (Stromschwankungen) erhellte unsere leckere Pasta aber genug.

Als der Sturm vorbeigezogen war, mieteten wir einen Roller, um die Insel zu erkunden. Die Salatschüssel-Helme sassen etwas locker, aber wir waren dankbar um den Fahrwind. Wir fuhren auf der Ringstrasse um die Insel. Die versprochenen Traumstrände fanden wir nicht, dafür besonders an der ruhigeren Westküste viele Hotelbunker direkt am Meer und extrem teure Beachclubs… Nachdem wir fast die ganze Insel umrundet hatten und zwar sehr schöne Aussichten hatten, entschlossen wir uns, in einem Restaurant am Strand etwas zu essen. Dort gab es köstliche Limonade und sehr enttäuschende Gemüsetacos. Dafür gab es endlich kostenlosen Zugang zum Meer und wir konnten uns abkühlen. Wir lasen/schliefen auf Liegestühlen, bis wir von Regentropfen aufgeschreckt wurden. Nach kurzem und heftigen Niederschlag machten wir uns auf den Heimweg, die Luft hatte spürbar abgekühlt.

Wir schlängelten uns durch das Wirrwarr von Einbahnstrassen („hier darf man nur rechts abbiegen“, „wir haben keinen Vortritt, die Strasse verläuft parallel zur Küste“ etc.). Wegen unseres späten Mittagessens holten wir Marquesitats und Churros von Streetfood-Ständen. Marquesitas sind eine Art knusprige Crêpes, die gefüllt und aufgerollt werden. Wir probierten die beliebte Kombination aus Nutella und Käse. Ja, Käse. Nein, kein Frischkäse. Käse. „Riibchääs“. Fabiennes Fazit: einmal probieren reicht. Alex‘ Füllung aus Ananas-Konfitüre (mit Käse) war da nur wenig besser. Dafür waren die Churros, frittierte Teigkringel, mit Dulce de Leche Caramel sehr viel besser.

Küstenstrasse mit Aussicht auf das Meer
Küstenstrasse mit Aussicht auf das Meer
grüne Pflanzen im Fels
grüne Pflanzen im Fels

Vor unseren letzten Tag auf der Insel packten wir noch unsere Sachen, um das Zimmer zu wechseln, da unser Zimmer nicht mehr verfügbar war. Danach fuhren wir zum Parque Eco Turístico Punta Sur. Dieser liegt ganz im Süden der Insel und ist das grösste Naturreservat der Insel. Er umfasst Lagunen mit Krokodilen, die Brutstätten vieler der Fische am Mesoamerikanischen Riff (dem zweitgrössten Riffsystem nach dem Great Barrier Reef in Australien), Strände an denen Schildkröten brüten und Mangrovenwälder. Herrlich weicher, weisser Sand und türkis-blaues Meer begrüssten uns nach einer sehr holprigen Fahrt über das lange Zufahrtssträsschen. Alex‘ Motorradherz ging bei der Slalomfahrt um die tiefen, mit Wasser gefüllten Schlaglöcher auf. Am Strand mieteten wir Schnorchel und Flossen uns stürzten uns ins warme Nass. Bei angenehmen 30°C Wassertemperatur schwammen wir umher, auf der Suche nach dem angekündigten Riff. Wir fanden es nicht. Dafür sahen wir sehr viel Seegras, verbrannten uns den Hintern und wurden von einem Rochen dermassen erschreckt, dass Fabiennes Schrei mindestens bis Playa Del Carmen hörbar gewesen sein musste.

Nach einer Pause mit frischer Kokosnuss auf den Liegestühlen nutzten wir die im Preis inbegriffene Bootsfahrt über die Lagune. Wir erfuhren viel über den Park und die Bemühungen, dieses Ökosystem zu schützen. Wir sahen eines der 300 - 350 Krokodile, was angesichts der Grösse des Parks eine schöne Überraschung war. Danach mussten wir uns natürlich wieder abkühlen und wir machten uns mit einem Tipp von einem Amerikaner bewaffnet nochmals auf die Suche nach dem Riff. Dieses Mal sahen wir viele tote und ganz wenige lebende Korallen und viele Fische, inkl. eines Barrakudas. Der Park schliesst schon um 16 Uhr, um die natürlichen Tagesabläufe der Tiere nicht zu stören. Also fuhren wir mit vielen neuen Eindrücken und sehr zufrieden der etwas wilderen Ostküste entlang wieder zurück ins Städtchen. Dort überkam uns die Lust auf Pizza und wir gingen das Risiko ein, eine sehr schlechte Pizza zu essen und wurden absolut positiv überrascht.

Wie wir auf unseren ersten Monat zurückblicken, kannst du hier lesen. Und hier gehts direkt weiter nach Tulum.

Aussicht auf Lagune mit Mangroven, Leuchtturm und Meer am Horizont
Aussicht auf Lagune mit Mangroven, Leuchtturm und Meer am Horizont
Krokodil im Wasser
Krokodil im Wasser
Blick über Lagune, Mangroven
Blick über Lagune, Mangroven

Alex & Fabienne

Von Alex & Fabienne

Seit September 2024 sind wir auf Reisen. Gestartet in Mexiko zielen wir in Richtung Patagonien und kommen unserem Ziel Land um Land näher. Mit diesem Blog halten wir unsere Freunde und Familie zu Hause auf dem Laufenden.

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