Puerto Escondido und San Agustinillo: Surfen, Spanisch und Chillen
Wir lernen endlich etwas mehr Spanisch, gehen jeden Morgen Surfen und brauchten danach paar Tage Erholung in herzigen Hütten in San Agustinillo. Der Jahrmarkt neben unserer Unterkunft lärmt jeden Abend, was das Einschlafen erschwert.

- Alex & Fabienne
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Fahrt zum versteckten Hafen (=Puerto Escondido)
Nach Oaxaca ging es weiter an die Pazifikküste und dank der im August eröffneten neuen Strecke verkürzt sich die Fahrt von 8 auf 3 Stunden. Früher war Puerto Escondido ein Geheimtipp unter Surfern und ist bis heute bekannt für die „Mexican Pipeline“ am Playa Zicatela. Das einst verschlafene Fischerdörfchen ist dank dem Tourismus aber sehr schnell gewachsen und platzt heute aus allen Nähten. Überall wird gebaut, erweitert und renoviert. Dieser Boom belastet nicht nur das Abwassersystem und jagt die Wohnpreise in die Höhe sondern hat sogar Auswirkungen auf die Wellen, die sehr nahe am Strand brechen (dazu eine Filmempfehlung auf Youtube).
Zu unserem Glück wurde im August ein neuer Highway eröffnet, der die Busfahrt von über 8h kurvige Bergstrasse auf knapp 3h verkürzt. Wir hatten ein kleines Apartment in einem Hotel gebucht, das zwei Zimmer und eine kleine Küche und somit genug Platz für Nadina und uns hat. Leider merkten wir erst nach dem Einkauf, dass die Pfannen in miserablen Zustand waren und nicht einmal Messer vorhanden waren. Wir erhielten dann von der Reception Messer und durften eine Pfanne in der Gemeinschaftsküche stibitzen. So konnten wir dann doch noch unser Abendessen kochen. Beim Einkaufen haben wir auch noch Fondue entdeckt, uns aber dagegen entschieden, dies bis z.B. Weihnachten mitzuschleppen.
Durchgetaktete Tage mit viel Unterricht
Die nächsten vier Tage hatten immer den gleichen Ablauf:
- Früh aufstehen und frühstücken Loslaufen, damit wir um 7.15 am Strand Playa Carrizalillo bereitstanden
- Uns in die Wellen schmeissen: Rolando versuchte uns das Surfen beizubringen (Fabienne) respektive uns auf das nächste Level zu helfen (Nadina und Alex).
- Schnell zurück in die Unterkunft für eine Dusche und ein zweites Frühstück und Verpflegung der kleinen Surf-Wunden (hauptsächlich Schnitte und aufgescheuerte Stellen vom Surfboard)
- Ein Colectivo (hier sind das Pickups, die zwei Bänke auf der Ladefläche haben über die eine Plane gespannt ist) in Richtung der Sprachschule nehmen
- Zwei Stunden Spanischunterricht
- 1h Mittagspause, die wir bis auf einmal (und das bereuen wir) im Restaurant Chester mit der besten Aussicht auf den Zicatela Strand verbrachten
- Zweite Runde Spanischunterricht
- Nach Hause für Hausaufgaben
- Abendessen kochen oder ins Restaurant
- Völlig übermüdet ins Bett fallen und trotz der lauten Musik des Jahrmarkts gegenüber zu schlafen versuchen
Im Instituto de Lenguajes Puerto Escondido wurden wir jeweils alleine (Nadina) oder zu zweit (Fabienne und Alex) von verschiedenen Lehrer:innen unterrichtet. Die Schule war sehr grün mit vielen Pflanzen und wir lernten immer draussen. In kurzer Zeit konnten wir viel dazulernen und können uns jetzt im Alltag schon besser zurechtfinden. Uns fehlt aber immer noch einiges an Wortschatz und Übung. Wir planen aber nochmals einen Sprachkurs in Guatemala. Das Surfen neu lernen ist sehr anstrengend und man verbringt die meiste Zeit damit, genug weit hinauszupaddeln, um dann auf eine passende Welle zu warten. Fabienne startete bei Null. Am Ende der Woche stand sie 2x auf dem Surfborad. Alex hatte schon Erfahrung und nahm viele Wellen auch alleine. Die längste war laut seiner Sportuhr 87m lang.
Am Zicatela-Beach konnte man wegen der riesigen Wellen und starken Strömungen zwar nicht schwimmen, es war aber trotzdem sehr faszinierend, diese Naturgewalt von nahem zu betrachte. Die Sonnenuntergänge sind an diesem Strand auch ziemlich schön. Zum Baden besuchten wir andere Strände, die ganz in der Nähe lagen, wie der Playa Manzanillo oder Puerto Angelito (überfüllt an den Wochenenden von Locals.)
Abschalten im Paradies
Nach diesen anstrengenden Tagen brauchten wir eine Auszeit und die fanden wir nur eine Stunde entfernt in San Agustinillo. Mit einem sehr holprigen und wahnsinnig schnellen Bus fuhren wir nach San Marcos, wo wir in ein Taxi umstiegen, das uns nach San Agustinillo brachte. Dieses Dörfchen ist viel weniger touristisch und einiges ruhiger als das hippe Puerto Escondido. Wir hatten zwei Cabañas gebucht. Diese Hütten haben ein Dach aus Palmzweigen und liegen sehr nahe am Strand. Die Wohn-Cabaña mit der Küche ist gegen das Meer offen, die Schlaf-Cabaña hat ein riesiges offenes Fenster. In beiden Hütten war jeweils ein Doppelbett und wir wechselten ab, wer wo schlief. Das Rauschen des Meeres blendete jedes andere Geräusch aus. In zwei Minuten waren wir am Strand, wo wir in den Wellen plantschten (weiter rein konnte man wegen der starken Strömung nicht). Wir genossen diese Tage des Nichtstuns und verbrachten viel Zeit mit lesen, Nickerchen und dem einen oder anderen Spaziergang.
Am letzten Abend wollten wir den Sonnenuntergang am Punta Cometa schauen. Diese Landzunge ragt weit ins Meer hinaus und soll dafür der perfekte Ort sein. Anscheinend hatte sich das herumgesprochen und wir schnauften mit unzähligen anderen Touristen den Berg hoch. Mit 10 Pesos war der Eintritt ins Naturschutzgebiet zwar ziemlich günstig, aber ausser ein paar Weglein sahen wir nicht, wofür wir zahlen mussten. Leider war der Sonnenuntergang wegen des vielen Dunsts in der Luft dann nicht so spektakulär und wir machten uns schon bald wieder auf den Rückweg.
Für die Weiterreise mussten wir wieder zurück nach Puerto Escondido, wo wir einen Nachtbus nach San Cristobal de las Casas gebucht haben (dort waren wir schon einmal). Von dort werden wir ein Shuttle nach Quetzaltenango (kurz: Xela) in Guatemala nehmen, weil der Grenzübertritt auf der Küstenroute leider nicht mehr sicher ist, nach unseren Quellen von Locals und Internet. Wie unsere Reise nach Guatemala mit Umwegen gelang, lest ihr im nächsten Post!
Wir freuen uns darauf, ein neues Land kennenzulernen und sind gleichzeitig ein wenig wehmütig, Mexiko hinter uns zu lassen. Mit seiner vielfältigen Küche, den freundlichen Menschen, schmucken Kolonialstädtchen und der wunderschönen Natur hat unser erstes Land auf unserer Reise definitiv unser Herz erobert!
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