Bogotá: Wir sind zurück!
Nach etwa drei Wochen in Europa sind wir wieder zurück in Kolumbien. Wir bekämpfen den Jetlag, lernen mehr über das historische Goldhandwerk und Graffitis und besuchen eine Kirche in einer alten Salzmine.

- Alex & Fabienne
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Rückkehr
Nach einer sehr schönen Zeit an der Hochzeit und mehreren Besuchen bei/von Freunden und Familien in der Heimat, sind wir wieder aufgebrochen, um unsere Reise fortzusetzen. Wir flogen via Amsterdam nach Bogotá und beide Flüge waren sehr leer, was uns natürlich die Reise sehr erleichterte. Liegend auf einer ganzen Sitzreihe schläft es sich einiges bequemer als sitzend.
Entspannt angekommen nahmen wir uns ein Uber direkt in die Unterkunft in der Zone G bzw. Chapinero. Da in diesem Teil der Stadt extrem viele Restaurants, Bars und Cafés liegen, mussten wir nie weit gehen, um was leckeres Essen zu finden. Wir fühlten uns auch im Dunkeln stehts sicher, im alten Zentrum könne es abends etwas ungemütlicher werden…
La Candelaria und das Gold Museum
Nach einem simplen Frühstück mit Brot und Ovi Crunchy Cream, die wir noch in der Schweiz gekauft hatten, waren wir bereit für den ersten Ausflug. Wir schlenderten durch das historische Zentrum La Candelaria mit dem Plaza de Bolivar (dachten wir zumindest). Ausser ein paar Regierungsgebäuden, vielen Tauben und paar Ständen war es nichts besonderes. Unterwegs kaufen wir noch eine lokale SIM Karte, damit wir auch unterwegs wieder online sind - ohne Google Maps wären wir verloren!
Später besuchten wir das Gold Museum, wo wir fasziniert die filigranen Figuren, Schmuckstücke und Opfergaben bewunderten. Auch zu den alten Techniken der Goldbearbeitung fanden wir viele Informationen.
Graffiti-Tour
Überall wurde uns empfohlen, eine Graffiti-Tour durch das historische Zentrum Candelaria zu machen. Mit zwei holländischen Medizinstudentinnen führte uns Giovanni, der früher selbst in der Szene unterwegs war, von Kunstwerk zu Kunstwerk. Graffiti beinhalten nur Buchstaben oder mit Schablonen gezeichnete Elemente, alles andere wird als Street Art bezeichnet. Bogotá war das erste Graffiti-Zentrum in Südamerika und noch heute finden sich an jeder Ecke bunte Malereien und Texte. Oft werden gesellschaftliche Probleme in den Sujets aufgenommen.
Dieser Stiefel steht für die unzähligen entführten Zivilisten, die während des Bürgerkriegs von Soldaten umgebracht und als Guerilla-Kämpfer verkleidet wurden, damit sie ein Belohnungsgeld erhielten. Oft geschah dies so überstürzt, dass die Opfer mit den Schuhen am falschen Fuss gefunden wurden…
Wir kamen aber auch an vielen inspirierenden, lustigen oder einfach schönen Werken vorbei. Besonders für Hausfassaden werden oft Künstler:innen aus der Szene beauftragt, um in ihrem Stil die Wände zu verschönern.
Nach der Tour wurde uns klar, dass wir am Vortag zwar in der Nähe, aber knapp am schönen Teil des historischen Zentrums vorbeispaziert waren. Kein Wunder, fanden wir es etwas langweilig.
Wegen des Regens, der meist am Nachmittag aufkam, liessen wir den Botanischen Garten aus und entspannten in Cafés oder im Zimmer.
Salzkathedrale
An unserem letzten Tag in der Stadt entschieden wir uns für einen Ausflug. Mit dem Bus fuhren wir etwa 2h nach Zipaquirá. Dort gibt es ein grosses Salzbergwerk, in dem für die Minenarbeiter eine Kapelle errichtet und später zu einer Kathedrale ausgebaut wurde. Mit einem Audioguide folgten wir einem unterirdischen Kreuzweg für alle Nicht-Katholik:innen: immer tiefer in den Berg. Die Stationen bestanden aus verschiedentlich gestalteten Kreuzen, meist aus Salz oder Marmor.
Die einzelnen Räume sind bis zu 22m hoch und befinden sich 180m unter der Erdoberfläche. Es war sehr beeindruckend, diese Verbindung von Kultur und Religion zu sehen. Zum Ausgang hin gab es aber für unseren Geschmack viel zu viele Touristenfallen mit Souvenirs.
Der Rückweg nach Bogotá dauerte doppelt so lange wie die Hinfahrt, weil wir in den Abendverkehr gerieten und sehr lange im Stau standen.
Als nächstes geht es für uns weiter in den Norden, ins Departement Santander. Wie uns das Dorf mit dem Titel “schönstes Dorf Kolumbiens” gefällt und was wir wegen des Wetters in San Gil nicht machen konnten, erfährt ihr hier.
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