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Mit dem Rucksack auf Reise um die Welt

El Valle de Anton: Wandern im ewigen Frühling

Wir wandern dreimal über Grashügel, liegen in der Hängematte, geniessen die Brise und sind ein wenig in das Dorf im Vulkankrater verliebt.

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  • Alex & Fabienne
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Blick vom Cerro Cara Iguana Ausichtspunkt in den Krater.

Calle de Milionaires

Nach einer gemütlichen Autofahrt von Santa Catalina auf dem Pan-American Highway stiegen wir wieder auf den Bus um, damit wir in Richtung Berge, nach El Valle, kommen. Nach gut einer Stunde Fahrt kamen wir zwei Fussminuten von unserem Hostel an. Ein wenig erschöpft planten wir die nächsten Tage und gingen einkaufen, denn ein grosser Supermarkt lag direkt um die Ecke. Die Hauptstrasse der Kleinstadt führt einmal quer durch, somit ist sie sehr lang gezogen und entsprechend weit ist es bis in Zentrum, weil unser Hostel am Rand lag.

El Valle ist gute 2.5h mit dem Auto von Panama City entfernt und durch die erhöhte und etwas kühlere Lage auch ein beliebtes Ausflugsziel. Viele reiche Städter:innen haben dort Villen gebaut. Es gibt die Strasse “Calle de Milionaires”, welche voll solcher prächtiger Anwesen ist. Es war für uns ein ungewohnter Anblick in so einer entwickelten Gegend zu sein, da wir in den letzten gut 6 Monaten teils durch sehr arme Regionen von Zentralamerika gereist sind.

Das Dorf liegt in einem Vulkankrater und ist darum umgeben von einer Hügelkette, welche schöne Wandermöglichkeiten bietet. Die Landschaft am Kraterrand ist von Grasland geprägt, weiter unten gibt es tropische und Nadelwälder. Generell ist das Klima sehr trocken, was die Hitze der Sonne etwas erträglicher macht. In der Nacht kühlte es jeweils auf unter 25°C ab und es ging auch immer eine angenehme Brise. Also perfekt nach der Hitze von Santa Catalina und vor dem nächsten Halt in der Grossstadt Panama City.

Wanderungen

Der Ort ist bekannt für seine Wanderungen in den Graslandschaften, welche wir uns nicht entgehen liessen. Wir waren dreimal Wandern und es wurde jedes Mal besser.

Wie gut sind eure Spansisch Kenntnisse so?
Wie gut sind eure Spansisch Kenntnisse so?

Cerro Cara Iguana

Wir beschlossen die südliche Wanderung zum Cerro Cara Iguana zu machen und via Dorf zurückzulaufen. Eine schöne Rundwanderung von ca. 12km und 600hm. Die Wanderung führte uns zuerst durch die Wohnquartiere des Dorfs und dann hoch auf die Krete des Kraters. Dort schlängelete sich der Weg durch die Graslandschaft mit felsigem Untergrund. Wir konnten immer wieder auf die Stadt und Küste blicken. Nach einer kurzen Mittags- und Snackpause gings runter ins Dorf. Leider war der Weg nur noch eine Kiesstrasse die ziemlich steil war und durch das viele Geröll auch noch rutschig. Im Dorf gönnten wir uns dann ein Smoothie und ein Snack. Gestärkt genossen wir den Nachmittag in der Hängematte. Ah und das Beste hier: Es wurde kein Eintritt verlangt, was leider eher selten ist.

Auf der Krete angekommen, eröffnet sich ein Blick in Richtung Küste.
Auf der Krete angekommen, eröffnet sich ein Blick in Richtung Küste.

Indian Nose - Cima La India Dormida

Die Cima La India Dormida Wanderung startet am komplett anderen Ende des Dorfes. Der Name stammt davon ab, dass sich die Kraterkette an dieser Stelle wie eine liegende Frau und deren Gesicht formt. Natürlich gibt es auch die passende Legende dazu. Da kein Colecivo an uns vorbeifuhr und Taxis zu teuer sind, liefen wir den ganzen Weg durchs Dorf. Auch den Rückweg machten wir zu Fuss. So summierten sich wieder ca. 10km und 400hm an. Da es hier ein wenig mehr Infrastruktur und gepflegte Wege gab, wurde ein Eintritt von $3 fällig, was sich schnell als sehr fairer Preis herausstellte. Am Anfang waren viele Treppenstufen in den harten Boden geschlagen worden und der Weg war sehr gut unterhalten. Es ging ein wenig der bewaldeten Krete entlang, bis sich die Aussicht auf den Krater zeigte. Die Grashügel zeigten sich wieder und der Weg schlängelte sich weiter. Je nach Ausdauer kann man früher oder später wieder ins Dorf zurückkehren und so die Wanderung verlängern, wie man gerade Lust hat.

Auf der Indian Nose Kante kann man den Hügeln folgen mit schöner Sicht auf beide Seiten.
Auf der Indian Nose Kante kann man den Hügeln folgen mit schöner Sicht auf beide Seiten.

Wir entschieden uns für den Mittelweg. Während des Abstiegs stiess noch ein Strassenhund dazu, der uns den ganzen Weg bis ins Dorf begleitete. Am Fussballfeld vorbei kamen noch mehr Hunde dazu, welche sich plötzlich ein Wettrennen der Strasse entlang mit unserem Wanderhund lieferten. Es waren sicher etwa 7 - 10 Hunde verschiedener Rassen. Ab da haben wir den Hund verloren. Wahrscheinlich wanderte er mit den nächsten Leuten wieder auf den Kraterrand.

Cerro La Silla

An unserem letzten Tag ging es noch auf den Cerro La Silla und Virgen Del Cerro La Silla. Das sind zwei benachbarte Hügel, welche in gut 30min erreicht werden können. Es ist eine kürzere Wanderung, bei der seit kurzem $5 pro Person fällig sind, da sie über Privatland führt. Der Weg war hartgepresst wie eine Autobahn und viel Unterhalt schien hier nicht nötig zu sein. Zu unserem Glück verwechselte die Angestellte die Dollarnoten und wir erhielten den Eintrittspreis direkt wieder als Rückgeld. Wir liefen weiter und genossen die schöne Aussicht. Man konnte die sogar Küstenlinie des Pazifiks gut erkennen.

Aussicht vom zweiten Gipfel(i) Richtung Pazifik.
Aussicht vom zweiten Gipfel(i) Richtung Pazifik.

Beim Hin- wie auch Rückweg hatten wir ein gutes Timing und konnten ein Colectivo fast bis zum Startpunkt nehmen. Es war ein einfacher Pickup mit Plastikdach auf der Ladefläche und Bänken. Dies erinnerte uns sehr an Puerto Escondido, da dort die gleiche Art Colectivos herumfährt. Weil bei der Rückfahrt schon viele Leute drin sassen, wollten wir einfach hinten auf dem Trittbrett mitfahren, wie wir es aus Mexiko kannten. Hier fuhren wir aber erst los, als wir beide auf der Ladefläche drin waren. Alex konnte auf sich auf die Ladeklappe setzen, den zum Stehen wäre es für ihn sowieso nicht hoch genug gewesen.

Auf dem Rückweg noch kurz hoch zum Gipfelkreuz.
Auf dem Rückweg noch kurz hoch zum Gipfelkreuz.

Hängemattenleben

Wir haben nochmals zwei Nächte angehängt, da das Hostel günstig, klein und gut war. Zwischen den Wanderungen haben wir gechillt, gelesen und ein paar Todos erledigt. Wir haben sozusagen ein wenig zu viel Zeit und Panama City ist unser letzter Halt, bevor die Fünftagesreise nach Kolumbien losgeht 🏴‍☠️. So haben wir noch ein paar günstige Tage eingelegt, bevor es in der Stadt wieder teurer, lauter und vor allem heisser wird.

Aussicht vom Gipfelkreuz zum zweiten Gipfel.
Aussicht vom Gipfelkreuz zum zweiten Gipfel.

Alex & Fabienne

Von Alex & Fabienne

Seit September 2024 sind wir auf Reisen. Gestartet in Mexiko zielen wir in Richtung Patagonien und kommen unserem Ziel Land um Land näher. Mit diesem Blog halten wir unsere Freunde und Familie zu Hause auf dem Laufenden.

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