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Mit dem Rucksack auf Reise um die Welt

León: Party wie bestellt und Entspannen in Las Peñitas

Wir kommen nach 9h Fahrt in Nicaragua an. In León übernachten wir in einem Party Hostel, Essen mal was anderes ausser Pupusas, "schlitteln" einen Vulkan hinunter, feiern eine wilde Party im alten Schulbus und kühlen uns dann in Las Peñitas im angenehmen Pazifik ab.

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  • Alex & Fabienne
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Alex auf seinem Brett auf dem Weg zum Geschwindigkeitstagesrekord

Zwei Grenzübertritte an einem Tag

Da wir uns nicht für das teure Boot (90 USD/Person), dass von El Salvador direkt nach Nicaragua fährt, entschieden hatten, sassen wir einige Stunden im Shuttle, als wir um 12:30 Uhr in der nähe von El Cuco aufgelesen wurden. Die Grenze zu Honduras erreichten wir schnell und wir schafften es auch in kurzer Zeit unsere Stempel zu erhalten. Mit uns im Buss sassen aber zwei Iren, Charlie und Sean. Die Beamten in Honduras glaubten ihnen nicht, dass Irland nicht zu Grossbritannien gehört und wollten sie nicht ins Land lassen. Besitzer eines UK Passes brauchen nämlich seit einigen Monaten ein Visum für die Einreise nach Honduras.

Während sie mit den den Beamten diskutierten, warteten wir im Bus. Dieser sprang nicht an und mit vereinten Kräften schoben wir ihn rückwärts aus dem Parkplatz, worauf der Motor zu brummen begann. Kurz darauf kamen die Iren zurück, und die Grenzbeamten von Honduras wissen jetzt hoffentlich besser über die Geografie der britischen Inseln Bescheid. Dazu erst mal ein Bier! Die beiden hatten eine kleine Kühlbox dabei mit Eis drin, die sie jeweils bei den Stops an den Tankstellen wieder nachgefüllt haben. Nach ein paar Stunden kamen wir an der Grenze zu Nicaragua an. Dieser Grenzübergang dauerte zwar länger, ging aber ohne grössere Zwischenfälle über die Bühne. Erst nach neun Uhr abends wurden wir in unserem Hostel abgeladen. Dort wurden wir von wahnsinnig lauter Musik und einer Gruppe Betrunkener empfangen. Das Hostel war sehr langgezogen, mit den Bädern ganz hinten, der Bar ganz vorne und den Dorms dazwischen. Natürlich war unser Dorm das direkt neben der Bar und wir freuten uns auf eine kurze Nacht. Zum Glück fand am gleichen Abend ein Pub Crawl statt und als wir vom Abendessen zurück kamen, war das Hostel wie ausgestorben und wir konnten in Ruhe schlafen.

Die Aussicht in Richtung Küste vom Cerro Negro aus, die knapp zu erkennen ist.
Die Aussicht in Richtung Küste vom Cerro Negro aus, die knapp zu erkennen ist.

Free Walking Tour und Beerpong

Am nächsten Morgen setzten wir uns mit unseren Laptops in ein Café voller Pflanzen und recherchierten, wie unsere Reise weitergehen sollte. Am Nachmittag nahmen wir an einer Walking Tour teil. Oscar zeigte uns politische Wandmalereien, eine halbzerfallene Kirche, ein ehemaliges Gefängnis, Denkmäler von verschiedenen Dichtern und wo die Kathedrale von einem Blitz getroffen wurde. Die Tour wurde von einem heftigen Regenschauer unterbrochen und wir tranken in einer Bar zwei Bier, bevor wir den letzten Teil der Tour unter die Füsse nahmen. Anschliessend gingen wir als ganze Gruppe direkt in ein Burgerrestaurant. So haben wir dann auch Yann und Maro, sowie Jarred kennengelernt, die drei werden morgen zum Vulcano Boarding mitkommen.

Eine der eindrücklicher Wandmalereien.
Eine der eindrücklicher Wandmalereien.

Zurück im Hostel schrieben wir uns für das Bierpong-Turnier ein. Unser Teamname “Grüezini” brachte die Durchsage jedes Mal ins Stottern und wir waren ab der zweiten Runde nur noch “The German Team”. Die Iren, Charlie und Sean, waren auch anwesend, weil sie an der Volcano-Boarding-Tour unseres Hostels teilgenommen hatten. Sie warnten uns vor, dass besonders die Rückfahrt im Bus wild werden würde. Wir schlossen das Bierpong-Turnier auf dem ehrenvollen 4. Platz (oder war es der 5.? von 20 Teams) ab und gingen ins Bett.

Volcano Boarding und Party

Weil das Frühstück so gut gewesen war, verbrachten wir auch den nächsten Morgen im Café und setzten unsere Recherchen fort. Am Mittag wurden wir über die Volcano-Boarding-Tour informiert und wir quetschten uns mit je einem Rucksack mit Schutzanzug und Schutzbrille in den alten Schulbus. Die Gruppe war riesig und später erfuhren wir, dass der zweite Bus am Morgen kaputt ging, weshalb wir uns ziemlich aneinanderkuscheln mussten. Die Fahrt zum Vulkan Cerro Negro dauerte etwa 1.5h Stunden. Dort angekommen bekamen wir unsere “Schlitten”. Das Holzbrett mit Metallplatten unten, zwei Balken und einer Schnur war ziemlich unförmig und mühsam zu tragen.

Bringt uns das Brett heil runter?
Bringt uns das Brett heil runter?

Schwer beladen stapften wir den Vulkan hoch. Weil der Cerro Negro immer noch aktiv ist und in den 90er zuletzt ausgebrochen ist, wächst dort kein Grashalm. Oben angekommen wurden wir mit einer tollen Aussicht und sehr viel Wind belohnt. Wir zogen die Schutzanzüge und -brillen an und warteten, bis wir an der Reihe waren. Ausser unserer Gruppe war noch eine zweite da und die vier Bahnen waren immer belegt. Mit einem ziemlich mulmigen Gefühl setzen wir uns auf die Bretter, zogen die Brille über die Augen und fuhren los. Das Tempo konnten wir gut selber kontrollieren und so bretterten wir den Vulkan hinunter. Nach geschätzt einer Minute kamen wir adrenalingefüllt unten an.

Fabienne in Orange auf dem Weg nach unten.
Fabienne in Orange auf dem Weg nach unten.

Im goldenen Licht des Sonnenuntergangs schauten wir den letzten Fahrer:innen des Tages zu. Auf dem Weg zurück zum Bus trafen wir Matt, den Engländer, den wir in Semuc Champey, Guatemala, kennengelernt hatten. Er war mit der anderen Gruppe unterwegs. Im Bus wurde uns unsere persönliche Geschwindigkeit, gemessen mit einer Speed Gun mitgeteilt. Im Voraus waren wir gewarnt geworden, dass die langsamsten zweit Chili-Wodka Shots als Strafe trinken müssten. Fabienne war sehr erleichtert, dass sie mit ihren 39 km/h im Mittelfeld unterwegs war. Alex schaffte es sogar auf 69 km/h - Tagesbestzeit! Alex hat die Fahrt aber auch mit seiner Garmin Uhr gemessen, und da waren es 42 km/h, was wohl realistischer ist. Danach begann die Party-Fahrt: Die Musik wurde aufgedreht, Alkohol floss in Strömen und wir hatten sehr viel Spass. Wir machten einen Halt bei einer einheimischen Familie, die für die ganze Gruppe gekocht hatte. Der Sohn der Köchin hatte an diesem Tag Geburtstag und wir feuerten ihn alle an, als er auf die Piñata mit einem Holzstock einschlug. Später gab es noch Marshmallows am Lagerfeuer und ein Ballonspiel Touristen gegen einheimische Kinder. Wir hatten ein Riesengaudi und die Partystimmung für die Rückfahrt war sehr schnell wieder hergestellt. Und da wir schon drei andere Reisende kennengelernt haben, hat die Party noch mehr Spass gemacht! Die Rum-Cola Flaschen flossen in Strömen, es wurde im Takt der Musik auf das Metalldach getrommelt. Die Party ging dann im Hostel weiter und wir bereuten, am nächsten Tag um 10 Uhr auschecken zu müssen. Wir können dazu nur Sagen: Das BigFoot Party Hostel hat geliefert!

Das Lagerfeuer nach dem Abendessen.
Das Lagerfeuer nach dem Abendessen.

Las Peñitas

Unser Katerfrühstück (besser: Mittagessen) assen wir wieder im gleichen Café. Während des Essens verabredeten wir uns mit Yann und Maro, die wir an der Walking Tour kennengelernt hatten. Wir nahmen zusammen ein Taxi an die Küste und trafen uns dann wieder in der Strandbar unseres Hostels. Die nächsten 36 Stunden würden wir ausser baden, lesen und frische Säfte oder Bier trinken nicht viel machen. Wir sahen zwei schöne Sonnenuntergänge und fielen fast aus dem Bett, weil die Steckdosen ca. 1m vom Hochbett entfernt waren. Wir wären sehr gerne noch länger geblieben, aber wir hatten schon vor einiger Zeit abgemacht, dass wir auf einer Finca in einem Naturschutzgebiet gegen Kost und Logis aushelfen würden. So verabschiedeten wir uns und machten uns auf die überraschend lange und holprige Busfahrt ins Reserva Natural Miraflor.

Der Himmel nach Sonnenuntergang.
Der Himmel nach Sonnenuntergang.

Alex & Fabienne

Von Alex & Fabienne

Seit September 2024 sind wir auf Reisen. Gestartet in Mexiko zielen wir in Richtung Patagonien und kommen unserem Ziel Land um Land näher. Mit diesem Blog halten wir unsere Freunde und Familie zu Hause auf dem Laufenden.

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